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Meine ersten Wochen in den Staaten mit LOVB Madison

Autorenbild: Jennifer JaniskaJennifer Janiska

Aktualisiert: 7. Jan.

Die Anreise


Da war er nun, der 02.11.24, der Tag meiner Abreise und der Beginn eines neuen Abenteuers. Viele Wochen habe ich auf diesen Moment hingefiebert. Vollgepackt mit meinen zwei Koffern, die beide ca. 22 kg auf die Waage gebracht haben, ging es für mich los. Von Hamburg, über London und Chicago, nach Madison. Viele von Euch werden sich sicherlich fragen, wo liegt Madison überhaupt? Madison liegt im hohen Norden der USA im Bundesstaat Wisconsin. Um ehrlich zu sein, ich musste es auch erst einmal googlen.


Mein Mann und ich landeten spät abends gegen 21.00 Uhr in Madison. Erschöpft, aber voller Neugierde ging es dann vom Flughafen in meine neue Wohnung. Zum Glück dauerte es keine zehn Minuten, dann waren wir endlich da. Und was soll ich sagen, wir waren erleichtert, als wir das erste Mal durch die Räume meiner doch eher großen Wohnung gingen. Ich glaube, ich muss niemanden erzählen, wie aufregend dieser Moment ist, wenn man das erste Mal seine neue Wohnung betritt. Von einer großen Küche mit einem daran anschließenden Wohnbereich, über einen Waschraum mit Waschmaschine und Trockner, Badezimmer bis hin zum Schlafzimmer mit Ankleide, ist tatsächlich alles dabei. Nach der kleinen Roomtour fielen wir überwältigt vom Jetlag in den Schlaf.


Auf Erkundungstour


Durch zahlreiche Onlinemeetings vor meiner Anreise war mir der Ablauf der ersten Tage bereits bekannt. Ich hatte noch gute sechs Tage Zeit bis es mit dem Training los ging. Zu allererst standen Termine bei der Stadt und bei der Bank an. Diese nahmen wir komplett selbstständig und alleine wahr, da diese im Vorfeld bereits mit der Liga und der Teammanagerin abgestimmt waren. Ob ich aufgeregt war, muss ich hier niemanden mehr erzählen, aber am Ende ging es tatsächlich schneller und besser als gedacht. Mit dem Auto ging es dann weiter direkt zum Einkaufen. Hier reihen sich riesige Einkaufsmärkte aneinander, sodass wir fast täglich einen neuen Supermarkt unsicher gemacht haben. Aber eins ist klar, riesige Supermärkte haben ein überaus riesiges Angebot und doch auch sehr hohe Preise. Die ersten Tage gingen ins Land und wir nutzten die Zeit, um noch einmal Madison Downtown zu erkunden und die Straßen unsicher zu machen. Ich muss zugeben, ich musste mich doch etwas an den Straßenverkehr gewöhnen bzw. mich dem Flow der Autobahn hingeben. Anderes Land, andere Sitten heißt auch andere Maßeinheiten in allen Lebensbereichen. Fahrenheit, Miles per Hour, Gallonen und Pounds sind ab jetzt meine täglichen Begleiter.


Unser Trainingsrhythmus


Dann war es endlich soweit. Voller Nervenkitzel fuhr ich mit dem Auto zum ersten Mal zur Halle. Dort traf ich dann auf meine Mitspielerinnen und alle Verantwortlichen des Clubs. Auch die Halle selbst wurde komplett neu hergerichtet. Hier trainieren wir jeden Vormittag auf zwei von insgesamt zehn Feldern. Gleichzeitig steht uns ein riesiger Bereich für das Kraft- und Athletikprogramm zur Verfügung. Neben einer großen Kabine mit Waschräumen können wir auch zweimal die Woche auf Frühstück, Kaffee und Snacks zurückgreifen, die für uns in der Küche gezaubert werden. Diese sind vor allem vor Videomeetings sehr beliebt. So kann eine Trainingseinheit inklusive Teammeeting schon gute sechs Stunden andauern.


Unser Tag beginnt etwas früher als ich es sonst gewohnt bin. Gegen 08.15 Uhr komme ich in die Halle und bereite mich auf das Training vor. Das heißt, schnell in die Kabine, Schuhe und Knieschoner anziehen und dann ab zur Physiotherapie und kurzes selbstständiges Warm Up für meine präventiven Maßnahmen im Kraftraum. Anschließend folgt um 09.00 Uhr das Techniktraining für alle Annahmespielerinnen, Liberos und Zuspieler. Von 09.30 bis 11.45 Uhr findet dann das große Teamtraining statt, wo wir an unserem Zusammenspiel arbeiten und den Rhythmus abstimmen. In der bisherigen Vorbereitung folgt dann meist im Anschluss noch eine Einheit im Kraftraum sowie individuelle Meetings. Gegen 13.00 Uhr meldet sich meistens mein Bauch im Form von einem kräftigen Grummeln. Das bedeutet für mich: Ab nach Hause zum Mittagessen. Den Nachmittag können wir dann in der Regel frei gestalten und die Zeit für Regeneration‚ ‚Mealprep‘ und für FaceTime-Telefonate in die Heimat nutzen.


Hinter mir liegen jetzt acht Wochen der Saisonvorbereitung und insgesamt 34 Trainingseinheiten bis zum ersten Spiel am kommenden Freitag. Eines ist klar, ich darf mit vielen tollen Menschen zusammenarbeiten und bin neugierig, wo uns die erste Saison der LOVB hinführt. Bei Allen wird viel Bauchkribbeln und Nervenkitzel im Spiel sein, wenn unser First-Serve-2025 am 10. Januar gegen das Team aus Austin angepfiffen wird.




Einen Überblick über alle Termine und Spiele sowie Streamingmöglichkeiten findet Ihr auf meiner Startseite oder hier.


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